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Alternatives Wohnen für Menschen mit Demenz

„Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein“!

Ein Leben mit Demenz, frei nach dem berühmten Goethezitat: „Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein“, impliziert Verständnis und Akzeptanz. Wenn die Familie bei der Pflege eines Angehörigen mit Demenz an ihre Grenzen stößt, bieten innovative Wohnformen eine menschenwürdige Alternative. Kleine Wohngruppen in familiärer Atmosphäre ermöglichen ein Leben wie zu Hause. Selbstbestimmter Tagesrhythmus lässt sich je nach Wunsch und Geschmack, sowohl im privaten Zimmer als auch in Gemeinschaftsräumen leben. Qualifiziertes Personal sichert eine 24-Stunden-Betreuung für die physischen und psychischen Belange der WG-Bewohner. Die Berücksichtigung individueller Biografie und die Einbindung in das Alltagsleben stärken das Selbstwertgefühl des einzelnen WG-Mitgliedes und vermitteln einen Lebenssinn.

Die Demenz-Pflegewohngemeinschaft – ein Leben wie in der Familie!

Den Mittelpunkt der WG bildet eine Wohnküche als Gemeinschaftsraum. Hier findet das Alltagsleben statt, in welches jedes WG-Mitglied eingebunden werden kann. Es wird gemeinsam gekocht, gegessen oder abgewaschen. Auch andere Haushaltstätigkeiten, zum Beispiel Wäsche falten oder Bügeln, erinnern an einen ganz normalen Tagesablauf, wie er früher einmal stattfand. Zudem wird hier gesungen, gespielt oder fern gesehen.

Diese Alltagsnormalität bietet durch ihre gewohnten Strukturen Geborgenheit und Sicherheit. Wer seine Ruhe haben möchte, kann sich in sein persönliches Zimmer zurückziehen. Jeder Bewohner bringt seine gewohnten Einrichtungs- und Dekorationsgegenstände mit und schafft sich sein gemütliches Zuhause. Jedes Zimmer ist mit einem eigenen Badezimmer verbunden, wodurch auch die tägliche Körperpflege kein befremdendes Gefühl schafft.

Im Gegensatz zum stationären Pflegeheim ist der Tagesablauf nicht festgelegt. Jeder darf so sein wie er es gewohnt ist, ob Frühaufsteher, Langschläfer oder Nachtmensch. Auch das soziale Miteinander in der Gemeinschaftsküche erinnert an ein vertrautes Familienleben. Lachen, Streiten, sich gegenseitig helfen, ein ganz normaler Alltag, unterstützt und begleitet von qualifiziertem Pflegepersonal eines frei gewählten Pflegedienstes.

Das Halten von Haustieren kann das familiäre Leben abrunden und von großem therapeutischem Wert sein. Ob Haustierhaltung erlaubt ist, entscheidet die Wohngemeinschaft im Kollektiv mit den Familienangehörigen. Der ausgewählte Pflegedienst ist lediglich ein Gast der WG und hat somit keine Entscheidungsbefugnis.

Welche Kosten können entstehen?

  • Miete für das Zimmer, plus Umlage für dei Gemeinschaftsräume, plus Nebenkosten
  • Eventuelle Kosten für Erstausstattungen
  • Monatliche Rücklagen (Reparaturen, Einrichtung, Renovierung der Gemeinschaftsräume, ca. 50 €)
  • Kosten für Pflege, Betreuung, Hauswirtschaft – ca. 150 – 200 €

Diese Kosten muss der Bewohner aus eigenem Einkommen oder Vermögen selber tragen.
Die Kosten für Pflege und Betreuung übernimmt die Pflegekasse, in Anlehnung an die jeweilige Pflegestufe sowie Zusatzleistungen bei erheblichem Betreuungsbedarf. Seit 2013 werden zusätzliche Monatspauschalen für Präsenzkräfte (pflegerische und hauswirtschaftliche Alltagshilfen) gewährt. Die Behandlungspflege übernehmen die Krankenkassen.

Für die Betreuung von Menschen mit Demenz stellt die Pflegewohngemeinschaft eine gute Alternative zum klassischen Pflegeheim dar. Der Abbau kognitiver Fähigkeiten wird häufig durch die Einbindung in Alltagstätigkeiten verzögert und das Wohlbefinden durch das familiäre Miteinander gestärkt.

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